Grundstücksmarkt 2015

Im vergangenen Jahr wurden im Kanton Basel-Landschaft 2378 Grundstücke verkauft. Dabei handelt es sich um die tiefste Anzahl Freihandkäufe seit zwanzig Jahren. Die umgesetzten Werte nahmen dennoch gegenüber dem Vorjahr um rund 6% auf 2,2 Mrd. Franken zu. Insgesamt wurde eine Fläche von 489 Hektaren umgesetzt, wobei es sich nur bei rund 6% um Bauland handelte.
 

Bei vier von fünf Verkäufen handelte es sich im letzten Jahr um ein überbautes Grundstück, wobei knapp 90% der umgesetzten 2,2 Mrd. Fr. auf diese Kategorie entfielen. In 14% der Fälle wurde Bauland verkauft. Dieses hatte mit 206 Mio. Franken einen Anteil von rund 9% am umgesetzten Wert. Land ausserhalb des Baugebietes sowie landwirtschaftliche Anwesen hatten flächenmässig zwar einen Anteil von über 70% am Gesamtvolumen, jedoch wurde in diesen Kategorien mit insgesamt 29 Mio. Fr. nur rund 1% des Wertes umgesetzt.




Durchschnittlicher Quadratmeterpreis für Wohnbauland bei 988 Fr./m2

Der bereinigte kantonale Bodenpreis für Wohnbauland erlebte in den letzten 35 Jahren zwei Phasen einer starken Preissteigerung. Im Jahr 1987 lag das Preisniveau bei 296 Fr./m2 und stieg in den nachfolgenden drei Jahren um 80% auf 534 Fr./m2 (1990). Der zweite starke und immer noch andauernde Anstieg begann im Jahr 2008. Damals lag der Kantonsdurchschnitt bei 659 Fr./m2. Heute liegt das Preisniveau bei 988 Fr./m2, was einem Anstieg von rund 50% über die letzten acht Jahre entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Quadratmeterpreise für Wohnbauland um rund 6% zu, wobei im Bezirk Arlesheim mit +9% die stärkste Zunahme verzeichnet wurde. Im Bezirk Waldenburg stiegen die Preise um rund 5% und in den restlichen Bezirken war nur eine geringe Zu- oder Abnahme zu beobachten.



Am höchsten ist das Preisniveau im Bezirk Arlesheim mit einem Durchschnittspreis von 1496 Fr./m2, gefolgt von den Bezirken Liestal mit 764 Fr./m2 und Sissach mit 502 Fr./m2.  In den Bezirken Laufen und Waldenburg kostete das Wohnbauland 2015 durchschnittlich 469 respektive 409 Fr./m2. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Land ausserhalb des Baugebietes sind seit 2001 konstant und bewegen sich zwischen 3 und 4 Franken.

Regionale Unterschiede des Bodenpreises für Wohnbauland

Die Bodenpreise für Wohnbauland unterscheiden sich zwischen den einzelnen Gemeinden stark. Die Unterschiede hängen unter anderem mit der Verkehrsanbindung sowie der Entfernung der Gemeinde zur Stadt Basel zusammen. In Binningen und Bottmingen wurden mit 1838 respektive 1554 Fr./m2 die höchsten Vierjahresdurchschnittspreise (2012/2015) verzeichnet. Die Preise in den Gemeinden Reinach, Arlesheim und Birsfelden liegen nur unmittelbar unter 1500 Fr./m2. Die tiefsten Preise für Wohnbauland sind hauptsächlich in den Bezirken Laufen, Sissach und Waldenburg zu finden.
 

 

Bauland in der Wohnzone am teuersten

In der Wohnzone ist das Bauland mit 902 Fr./m2 im Dreijahresdurchschnitt am teuersten gefolgt von der Wohn-/Geschäftszone mit 833 Fr./ m2. Die Gewerbezone liegt mit 339 Fr./ m2 deutlich tiefer. Ausser im Bezirk Sissach, sind die Preise in der Wohn-/Geschäftszone oder in der Kernzone am höchsten. In den Bezirken Laufen und Liestal ist das Preisniveau für Bauland in der Kernzone um 25% respektive 11% höher als in der Wohnzone. Im Bezirk Arlesheim liegen die Preise in allen Kategorien deutlich über dem Kantonsschnitt. Der Bezirk scheint also nicht nur für den Wohn- und Wohn-/Geschäftsbau besonders attraktiv zu sein.  Die Preise für das Gewerbegebiet sind in allen Bezirken tiefer als in den anderen Baulandzonen.
 

 

Neuer kantonaler Höchstpreis für Bauland von 2598 Fr./m2

An den Höchstpreisen 2015 lässt sich erkennen, dass sich das Preisniveau für Bauland immer noch nach oben bewegt. In 17 Gemeinden wurden im letzten Jahr neue Höchstpreise realisiert. Der neue kantonale Höchstpreis wurde in der Gemeinde Binningen mit 2598 Fr./m2 verzeichnet. Dieser liegt um 18% höher als der kantonale Höchstpreis aus dem Vorjahr, welcher mit 2200 Fr./m2 ebenfalls in Binningen registriert wurde. Seit 2012 liegen die Höchstpreise in allen Gemeinden des Bezirks Arlesheim über 1000 Fr./m2. Im Bezirk Liestal war dies 2015 in knapp der Hälfte der Gemeinden der Fall. Die grösste Steigerung eines Höchstpreises konnte in der Gemeinde Thürnen im Bezirk Sissach beobachtet werden. Der Höchstpreis von 653 Fr./m2 liegt in dieser Gemeinde um rund 27% höher als im Vorjahr (2014: 514 Fr./m2). In den Gemeinden Liedertswil und Roggenburg wurden im letzten Jahr mit 195 und 181 Fr./m2 die tiefsten Höchstpreise verzeichnet.

Tabelle: Durchschnitts- und Höchstpreise für Bauland nach Gemeinden in Fr./m2
 

Einfamilienhäuser und Drei- bis Vierzimmerwohnungen weiterhin gefragt

Im letzten Jahr wurden 1881 überbaute Grundstücke veräussert, insbesondere Einfamilienhäuser und Drei- bis Vierzimmerwohnungen im Stockwerkeigentum. Rund drei Viertel der verkauften Grundstücke lagen im stadtnahen Bezirk Arlesheim (53%) sowie im Bezirk Liestal (21%). Bei 46% der Verkäufe handelte es sich um Einfamilienhäuser, bei rund 42% um Wohnungen im Stockwerkeigentum und bei 5% um Mehrfamilienhäuser. Die restlichen überbauten Grundstücke entfielen auf Bauten für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen und übrige Gebäude. Die meisten Einfamilienhäuser wurden mit einem Anteil von knapp 49% im Bezirk Arlesheim verkauft, gefolgt von Liestal mit einem Anteil von knapp 21%.



08.06.2016
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Erhebung und Methode:

Die kantonale Bodenpreisstatistik beruht auf den Handänderungsanzeigen des Grundbuchamtes, die seit 1979 elektronisch erfasst werden, und dient vor allem der Markttransparenz. Ab dem Jahr 2007 werden nur noch die freiwilligen Verkäufe ohne Erbgänge, Steigerungen, Tauschgeschäfte und Schenkungen ausgewiesen. Diese Freihandkäufe liefern jährlich Informationen zur Anzahl Fälle, Fläche und Preis bebauter und unbebauter Grundstücke. Die Auswertungen werden weiter nach Bezirk und Gemeinden differenziert und nach weiteren Merkmalen (Zone, Nutzung) ausgewertet. Insbesondere der Quadratmeterpreis von Wohnbauland stösst in der Öffentlichkeit auf Interesse. Wohnbauland umfasst alle Parzellen, welche vollständig im Baugebiet liegen, sich in der Wohn- und in der Wohn- und Geschäftszone befinden und einen Quadratmeterpreis ab 30 Franken sowie eine Fläche zwischen 100 und 2500 m2 aufweisen. Das Wohnbauland eignet sich besser als Indikator für die Preisentwicklung des Baulandes als die Menge aller Baulandparzellen, da Ausreisser aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.

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